Die kaum fassbaren Wertdimensionen der Weltwirtschaft überlagern das tatsächliche Ausmaß der geschäftlichen Nutzung ihrer globalen Reichweite und Potenziale durch die Unternehmen:
- 1% aller Firmen weltweit betreiben Export
- Weniger als 1% aller Firmen haben Auslandsstandorte
- Die 100 am stärksten international investierten Unternehmen realisieren 60% ihrer Umsätze in ihrem nationalen Heimatmarkt und drei Auslandsmärkten
- 50% des Exportvolumens eines Landes wird durchschnittlich mit nur fünf Partnerländern abgewickelt, zehn Länder sind für 70% des Exports einer Nation verantwortlich
- Die geographische Reichweite der grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Leistungsströme liegt im Durchschnitt pro Land bei einem Radius von 5000 km
Die dargelegten Fakten über die geschäftliche Ausschöpfung der globalen Marktpotenziale machen Folgendes deutlich:
- Es gibt ausreichend unternehmerischen Raum für geschäftliches Wachstum durch die Entwicklung internationaler Märkte (Punkte 1,2,4,5).
- Die Marktanteilserwartungen international expandierender Unternehmen sind angesichts der vergleichsweise geringen Umsatzanteile selbst der größten international engagierten Unternehmen (Punkt 3) auf niedrigem Niveau anzusiedeln. Dementsprechend sollten die Entwicklungsstrategien von Auslandsmärkten risikoorientiert auf größtmöglicher Kosteneffizienz und einer auf die primäre Durchdringung der Kernzielgruppen fokussierten geographischen vertrieblichen Penetrationslogik aufsetzen.
- Überlegenheit in Wettbewerbsdifferenzierung und Kundenmehrwert sind die entscheidenden Treiber für den Markt- und Geschäftserfolg von Unternehmen. Relevante Märkte außerhalb eines 5000 km-Radius um den Heimatmarkt schließen eine substanzielle Präsenz einheimischer Konkurrenten, gegen die eine mehrwerttragende Differenzierung naturgemäß schwierig ist, zumindest statistisch weitgehend aus. Insofern ist aus wettbewerblicher Differenzierungsperspektive ein Engagement in entfernter liegenden Auslandsmärkten potenziell erfolgsträchtig, unterstellt, dass das expandierende Unternehmen über eine belastbare Internationalisierungskompetenz insgesamt (siehe Schlüsselfrage #25) sowie Produkte mit verteidigungsfähigem Mehrwert für die Kunden vor Ort verfügt (Punkt 5).